Daud Khan Sadozai wurde in Kabul geboren und ist heute einer der angesehensten Interpreten nordindischer und afghanischer Musik und herausragender Solist weltweit auf der afghanischen Rubab.
Ustad Daud Khan Sadozai wurde im November 2022 in Muskat, der Hauptstadt des Emirats Oman mit der rennommierten Aga Khan Music Award für sein herausragendes Wirken für die afghanische Musik ausgezeichnet.
Das Wissen über das Spiel der Rubab und der afghanischen Musik ist seit den Kriegen in Afghanistan und dem ein Jahrzehnt und seit 2021 erneut andauernden Verbot der Musik durch die Taliban rar geworden, sodass nur noch wenige Künstler diese Tradition fortschreiben.
Schon früh interessierte er sich für das Spiel der Rubab und wurde mit 17 Jahren als Schüler von Ustad Mohammad Omar, dem „Sultan der Rubab“, angenommen. Dieser wurde bekannt durch die Entwicklung der Rubab zu einem Soloinstrument mit eigenem klassischem Repertoire und seine einzigartigen Interpretationen von Volksmelodien aus dem ganzen Land. Nach dem Tod seines Lehrmeisters ließ er sich in Delhi nieder, um bei Ustad Amjad Ali Khan, einem der größten Meister die Sarod zu studieren, die indische Variante der Rubab. Nach Jahren des intensiven Studiums erhielt er von seinem Lehrer den Titel Ustad (Meister).
Vor über 30 Jahren immigrierte Ustad Daud Khan Sardozai ins Rheinland. Der Meister auf den klassischen Saiteninstrumenten Rubab und Sarod ist er einer der versiertesten und angesehensten Interpreten nordindischer und afghanischer Musik weltweit. Er tritt in ganz Europa, in Asien, dem Mittleren Osten und den USA auf, mit Solokonzerten, bei Festivals oder in Ensembles mit anderen renommierten Künstlern wie Jordi Savall, mit Sängerinnen wie Ustad Mahwash oder Sima Bina. Er hat in vielen renommierten Sälen gespielt, darunter Philharmonie Paris, Barbican Hall London, Alte Oper Frankfurt, Opéra de Rennes, Alhambra Genf, Mevlana Kültür Merkezi in Konya, Göteborg Konserthus, im Mehrangarch Fort in Jodhpur in Indien und im Fes Festival Spiritueller Musik.
Er widmet sich der Weitergabe und Erhaltung der ursprünglichen afghanischen Kunstmusik und des Gharana Stils. Er bildet Schüler aller Herkunft aus, unterrichtet regelmäßig Kurse und Seminare wie im Labyrinth Music Workshop von Ross Daly in Griechenland, in Italien und Spanien.
Ustad Daud Khan ist seit seiner Immigration nach Europa nie nach Kabul zurückgekehrt, obwohl er dort enge Beziehungen zu Musikern und Instrumentenbauern unterhält. Er spielt die Rubab mit lebendiger Inspiration aus seinen unberührten Erinnerungen an wunderschöne Gärten und Orte, an ein einfaches, aber reiches Leben.
Er wurde 1983 in der nord-östlichen afghanischen Provinz Badakhshan geboren. An der Universität Kabul hat er seinen Masterabschluss in Musikpädagogik abgelegt. Er verfügt über mehr als 20 Jahre Berufserfahrung als Musikpädagoge und Interpret afghanischer Musik. Nach seinem Abschluss an der Kunst- und Musikabteilung der Universität Kabul begann Ustad Murad Sarkhosh die wichtige Arbeit zur Erhaltung der afghanischen Volksmusik durch seine Lehrtätigkeit und seine weltweiten Auftritte u.a. in Deutschland, Finnland, England, der Schweiz, Schweden, Usbekistan, Tadschikistan, Indien und Amerika.
Seit 2006 war er Rektor des Afghanischen Nationalen Musikinstitut ANIM und unterrichtete an der Fakultät für afghanische Musik des Institutes. Diese Arbeit führt er nun seit der Evakulierung Ende 2021 im Exil in Lissabon/ Portugal am ANIM im Exil fort. Er ist der Gründer der Shughnan Music School in der nordöstlichen afghanischen Provinz Badakhshan. Von 2012 bis zur Evakuierung des ANIM nach Portugal gehörte er zum Safar Ensemble, das aus einer regelmäßigen Kooperation des Instituts in Kabul mit dem „Afghan Music Research Center AMRC“ der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar entstand und Lieder, Klänge und musikalisches Wissen zwischen Deutschland und Afghanistan hin und zurück trug. Heute leitet er das ANIM Ensemble für traditionelle und klassische afghanische Musik und lebt in Braga/ Portugal.
2023 Projekt und Konzert mit dem Roots Revival Ensemble in Wien.
Er wurde 1972 im afghanischen Nangarhar geboren und wuchs in einer musikalischen Familie auf. Die Familientradition weiterführend studierte er mit Ustad Sabz Ali Khan an der Mia Sahib Qader Bakhsh Music High School klassische und traditionelle Perkussion und Komposition und schloss das Studium erfolgreich als Tabla-Meister ab. Anschließend bekleidete er den Lehrstuhl als Tabla-Meister des National Institute of Music in Afghanistan ANIM in Kabul und arbeitete zugleich langjährig als musikalischer Arrangeur für die Fernsehsender Ghazal Shpa Shamshad Radio & Television sowie Radio Television Afghanistan (RTA) mit namhaften Musiker*innen und Orchestern zusammen, bevor er im August 2021 nach dem Einmarsch der Taliban in Kabul in Frankreich ins Exil ging. Er gehört in Frankreich als Künstler zur agency of artists in exile (AAE), der vom französischen Kulturministerium geförderten wichtigsten Selbstorganisation für geflüchtete und gefährdete Künstler alles Genres in Frankreich. Bis heute vermittelt Ustad Ibrahimi sein musikalisches Wissen an jüngere Generationen. Als mit dem ihm vom afghanischen Kulturministerium verliehenen Titel Maestro of Music professionell ausgebildeter Musiker spielte und spielt Ibrahimi zudem in diversen Formationen sowohl traditionelle afghanische Musik als auch Pop/Rock und Jazz - auch international in Frankreich, Deutschland, Spanien, Schweden, Belgien, den Niederlanden, Dänemark, Österreich und der Schweiz.
Mohammad Aman Yusufi (1959) wurde in Bâmiyân in Afghanistan geboren. Als Angehöriger der Volksgruppe der Hazara, zu der etwa ein Drittel der afghanischen Bevölkerung gehört, begann er im Alter von acht Jahren zu singen, obwohl zu dieser Zeit Musizieren unterdrückt und verboten war, und begleitete sich dabei auf einer geborgten Dambura. Später ging nach Kabul, wo er zusammen mit Safdar Tawakoli und Dawood Sarkhosh spielte und sich als Musiker einen guten Namen machte.
Auf Wunsch eines Freundes nahm er eine Kassette auf mit Liedern für eine Frau, in die sein Freund verliebt war. Die Lieder wurden sehr erfolgreich und fanden große Verbreitung. Unglücklicherweise war die Frau jedoch verheiratet und für ihren Ehemann waren diese Lieder eine Beleidigung, die er nicht ertragen konnte. Er schwor, Aman zu töten, sodass er Afghanistan verließ. Seit 2007 lebt und arbeitet der Musiker in Belgien. Er spielt Dambura, singt und komponiert populäre Hazaragi-Lieder. Seit 2015 tritt er mit dem Ensemble Refugees for Refugees auf, dem heutigen Refa Collective.
Er beherrscht bereits seit 60 Jahren die zu den Langhals-Lauten gehörenden Instrumente Tambur und Dotar meisterhaft. Er ist unbestritten der letzte Meister seiner Generation, der den imensen Schatz des Wissens und Könnens des Repertoires, der Spieltechniken und des Instrumentenbaus dieser afghanischen Instrumente hütet. Vor seiner Pensionierung war Ustad Rasul Aziz 35 Jahre lang General Manager of Music Production beim afghanischen Rundfunk in Kabul. Als Rentner hat er anschließend als Lehrer für Tambur und Dotar beim Afghanistan National Music Institute ANIM gearbeitet und sein Wissen an die jungen Studierenden vermittelt. Er hat als geschätztes Mitglied des Safar Ensembles des ANIM und an zahlreichen Konzerten international mitgewirkt u.a. in Pakistan, Usbekistan und in Deutschland. Seit Anfang 2022 lebt er in Deutschland.
Nasir Aziz, einer der besten Sitarspieler Afghanistans, wird am 1980 in Samangan, Afghanistan geboren. Bereits in frühester Jugend wird er durch seinen Vater Ustad Rasul Aziz, Rundfunkdirektor in Kabul und einer der wichtigsten Tanbur und Dotar Musiker Afghanistans, an die Musik herangeführt und von ihm an der Tanbur unterrichtet. Seine Familie flüchtet Ende der 1980er Jahre aus Kabul nach Pakistan – der Musik wegen, die da es für sie lebensgefährlich war wegen der Taliban-Milizen. Nach der Rückkehr nach Afghanistan beginnt er schon als Jugendlicher beim grossen afghanischen Meister Ustad Ehsan Irfan seine Ausbildung an der Sitar. Sehr schnell wird deutlich, um welch großartiges Ausnahmetalent es sich bei Nasir handelt. Bereits als 14jähriger ist er im Musikressort des Rundfunksenders tätig; sowohl als Arrangeur als auch als Solointerpret und spielt für einen Fernsehfilm auf der Tanbur. In dieser Zeit wird er Mitglied der ersten Kategorie der Union of Artist Association of Afghanistan. Ab 2002 unterrichtet er an der Farabi Music Association Kabul; ebenfalls ein Semester an der Fakultät der schönen Künste. Dank einer Spende der Demokratischen Partei Japans gibt er 2002 sechs Monate lang für die Hawa Music Association in Kabul einen Musikkurs. 2002 bis 2006 ist er zusätzlich als Musiker tätig für den Nationalen Rundfunk und TV von Afghanistan und absolviert Konzerttourneen und diverse Fernsehauftritte. Gleichzeitig tritt er gemeinsam seit 2002 mit seinem Bruder Monir Aziz in vielen Ländern auf; z.B. Usbekistan, Tadschikistan, Russland, Kaukasus, Indien, Frankreich, Niederlande und Deutschland. 2006 wird er Schüler von Ustad Shahid Parvez, einem der berühmtesten und respektiertesten Sitarspieler Indiens, Angehöriger der Etawah Gharana. 2007 bekommt er aufgrund seines herausragenden Talents vom indischen Konsulat ein 4-jähriges Stipendium am Ghandahar Mahavidyalaya in Neu-Delhi, um dort klassische nordindische Musik zu studieren. Nasir entwickelt dabei seinen ganz persönlichen Stil. Seitdem gastiert er in vielen Ländern Europas, um die friedvolle Botschaft seiner Musik weiterzugeben. Seit seiner Immigration während der ersten Taliban Herrschaft in Afghanistan, lebt er in Deutschland und erhielt 2019 die deutsche Staatsangehörigkeit. Er konzertiert als Sitar Solist, mit zahlreichen Ensembles indischer und afghanischer Musiker sowie seit 2022 mit seinem Vater Ustad Rasul Aziz europaweit.
Ustad Khial Mohammed ist auch unter den Namen Ustad Ramin Saqizada bekannt Er studierte bei Ustad Payenda Mohammad Nekzad im bedeutenden Kabuler Musikerviertel Kharabat. Schon früh zeichnete er sich durch seine virtuose Spielweise aus. Er unterrichtete Rubab am Afghanistan National Institute of Music ANIM und hat als geschätztes Mitglied des Safar Ensembles des ANIM an zahlreichen Konzerten in Deutschland und Usbekistan mitgewirkt. Er repräsentierte das ANIM auch auf dem internationalen Music-Camp in Tansania. Seit 2022 lebt er in Deutschland.
Er wurde 1960 im Kabuler Musikerviertel Kharabat in eine Musikerfamilie geboren und lernte das Rubab-Spiel beim legendären afghanischen Rubab-Virtuosen Ustad Mohammad Omar. Er war zunächst beim staatlichen Rundfunkorchester von Radio Television tätig, spielte in Ensembles des Kultusministeriums und unterrichtet zahlreiche Schüler. Internationale Konzertreisen mit dem SAFAR Ensemble des Afghanistan National Institut of Music ANIM führten ihn zu Festivals und Auftritten in ganz Europa.
Er musste bereits 2014 wegen Bedrohungen durch die Taliban sein Land verlassen. Seit 2016 gehört er zum afghanisch-persischen Ensemble HOPE des Bridges – Musik verbindet Projektes in Frankfurt/ Deutschland mit dem er seit dem zahlreiche Konzerte in Deutschland und Italien gespielt hat. Zudem tritt er europaweit als Rubab Solist auf.
Er wurde 1972 in Kharabat in der Kabuler Altstadt geboren. Zunächst lernte er das Spiel auf der Flöte Tula bei Ustad Dost Mohammad, später weitere Instrumente wie Tabla, Dhol bei Ustad Aziz sowie Harmonium. Seine professionelle Karriere begann 1991 bei Radio Afghanistan. Während des ersten Taliban-Regimes war er wie die meisten Musiker gezwungen, Afghanistan zu verlassen. 2001 kehrte er in seine Heimat zurück. Er unterrichtete Tabla am Afghanistan National Institute of Music ANIM und hat als geschätztes Mitglied des Safar Ensembles des ANIM und mit vielen anderen Ensembles und Meistermusikern an zahlreichen Konzerten international mitgewirkt u.a. in Pakistan, Indien, Marokko, England und Deutschland.
Sie ist die erste afghanische Rubab-Spielerin und Initiatorin des Azada Frauenensembles in Afghanistan. Sie lernte zunächst Musik an einer Musikschule der Aga Khan Music Initiative AKMI und studierte dann Rubab am ANIM Afghanistan National Institute of Music. Danach setzte sie ihr Studium mit Musikwissenschaft an der Universität Kabul fort. Sie arbeitete als Orchesterleiterin und Musikerin für Radio Television Afghanistan (RTA) und für Women TV. 2020 gründete sie das „Mahd Honar Music Education Centre” in Kabul, kurz bevor sie ihr Land nach der Machtübernahme der Taliban im August 2021 verlassen musste. Sie lebt heute in Deutschland.
Elaha Soroor ist eine preisgekrönte Musikerin der Hazara Minderheit aus Afghanistan. Als ehemaliges Mitglied des afghanischen Nationalorchesters ist sie eine der ersten Musikerinnen, die nach dem Sturz der Taliban 2001 öffentlich auftraten. Sie hat eine beeindruckende Karriere, die inspiriert ist von traditioneller afghanischer und iranischer sowie der Popmusik der golden 1960er und 1970er Jahre in Afghanistan, die sie auf nationale und internationale Bühnen geführt. Elaha ist auch als Komponistin und Schauspielerin für Theater-, Tanz- und Filmprojekte bekannt. Ihr neuestes Album „Songs of our mothers', das sie gemeinsam mit der Band Kefaya veröffentlicht hat, wurde mit dem „Best Album“ in der Fusion-Kategorie ausgezeichnet und erhielt weltweite Anerkennung für seine organische Verschmelzung traditioneller und zeitgenössischer Klänge, die mutig das Patriarchat herausfordert und eine kraftvolle Botschaft von Widerstand und Emanzipation übermittelt.
Er wurde 1978 in eine Musikerfamilie im Stadtteil Kharabat in Kabul geboren. In seiner Jugend begann er das Tabla-Spiel mit dem Meistermusiker Ustad Arif Pari Paikar und bei der Cheshti-Familie, einer der wichtigsten alteingesessenen Musikerfamilien im Kabuler Künstlerviertel Kharabat, deren Stammbaum weit in die Tradition der klassischen Musik Indiens zurückreicht. Mit über zwanzig Jahren Erfahrung ist er sowohl in Afghanistan als auch international ein bekannter und respektierter Tabla-Spieler. Er unterrichtete Tabla am Afghanistan National Institute of Music ANIM und hat als geschätztes Mitglied des Safar Ensembles des ANIM und mit vielen anderen Ensembles und Meistermusikern an zahlreichen Konzerten international mitgewirkt.
Sie wurde 1998 in der nördlichen Provinz Takhar in Afghanistans geboren. Huma Rahimi wuchs zunächst in einem Waisenhaus in Kabul auf, bevor sie ihre musikalische Ausbildung in klassischer Musik des Ostens zunächst in der Mittel- und Oberstufe am Afghanistan National Institute of Music ANIM begann. Danach setzte sie ihre Ausbildung mit einem Musikstudium mit dem Hauptfach Sitar am Indraprastha College for Women der University of Delhi in Indien fort. Dieses Studium schloss Huma Rahimi erfolgreich mit einem Bachelor in Hindustanischer Musik ab. Neben ihrer Ausbildung am ANIM spielte sie parallel in mehreren namhaften Formationen, wie etwa dem Zohra Orchestra, das als erstes reines Frauenorchester Afghanistans gilt, sowie im Afghanistan National Symphony Orchestra. Sie sammelte auch international wichtige Erfahrungen u.a. bei Konzerten im Kennedy Center in Washington, der Carnegie Hall in New York, beim Weltwirtschaftsforum in Davos/ Schweiz. Als die Taliban 2021 in Afghanistan wieder die Macht übernahmen, wurde das ANIM geschlossen und Huma Rahimi wurde mit ANIM nach Portugal evakuiert, wo sie nun ihre musikalische Karriere mit Ensembles des ANIM fortsetzt. 2022 trat sie mit dem ANIM Ensemble für traditionelle Musik bei einer ausgedehnten Tournee mit Konzerten in Deutschland, Belgien, Holland sowie in der Alten Oper Frankfurt und in der Elbphilharmonie Hamburg auf.
Seit Mitte 2023 lebt sie in Boston/ USA.
Er ist ein vielseitiger Musiker, Sänger und Komponist mit Wurzeln in der afghanischen Region Badakhshan. Er begann im Jahr 2004 ein Musikstudium an der Fakultät für Bildende Künste der Universität Kabul. Ustad Dawood Pazhman hat Erfolge in Musikwettbewerben sowohl in Afghanistan als auch im Ausland. Er spielte seine Musik in verschiedene Provinzen Afghanistans sowie in Tadschikistan, Usbekistan und Frankreich. Dabei begeistert er mit einer tiefen Leidenschaft für die Qashqar Rubab, seinem Gesang, seinem Talent für Komposition und als Arrangeur von afghanischer Musik das Publikum mit seinen Auftritten. Nach seinem Studium hat die Musikabteilung im Pole Surkh Cultural Centre in der Provinz Nangarhar in Afghanistan geleitet. Seit 2022 lebt er in Deutschland und setzt seine Arbeit im Exil fort.
Aktuell ist er mit einem Forschungsstipendium in den USA.
Youtube Kanal Dawood Pazhman
Er wurde 1992 während der schlimmsten Zeit des Bürgerkriegs in Afghanistan in Kabul geboren wurde. Damals floh seine Familie wegen des Krieges in Afghanistan nach Pakistan, wo er fast zehn Jahre in einem Flüchtlingslager lebte. Sein musikalisches Interesse begann, als sein Vater ihm ein kleines batteriebetriebenes Keyboard kaufte, um ihn im Lager zu unterhalten. Als Bilal Asify ungefähr 14 Jahre alt war, beschloß seine Familie wieder nach Kabul zurückzukehren, um ihr Leben neu dort aufzubauen nachdem die Taliban von der Regierung verdrängt waren und ein vorsichtiger Prozeß für die Befriedung des Landes begann. 2010 begann er ein Musikstudium am neu eröffneten Afghanistan National Institute of Music ANIM in Kabul. 2015 schloß er sein Studium als Pianist ab und erhielt eine Stelle als Junior-Fakultätsmitglied. Für ihn ging ein Traum in Erfüllung.
Während er an der ANIM unterrichtete, besuchte Bilal Asify die Kabul University für höhere Bildung, wo er 2019 seinen Master-Abschluß machte. Darüber hinaus wurde er für seine Fähigkeiten und sein Engagement für die Musik geschätzt, sodaß die ANIM Leitung ihm ein Stipendium an der American University of Afghanistan anbot, um ein ergänzendes BWL-Studium zu beginnen. Neben seiner Arbeit als Lehrer bei ANIM setzte er sich dafür ein, eine Musikergewerkschaft zu gründen, um afghanische Musiker über ihre Rechte aufzuklären und sich für Musiker- und Musikrechte der afghanischen Bevölkerung einzusetzen und die Beziehungen von Afghanistan mit der internationalen Gemeinschaft in der Musik zu fördern. Während er 2021 die Aufgaben des Leiters der Musik- und Musikwissenschaftsprogramme am Afghanistan National Institute of Music erfüllte, verschärfte sich die politische Krise bis 2021 die Taliban an die Macht zurückkehrten. Bilal Asify mußte mit seinen Familienangehörigen das Land verlassen und kam zusammen mit der ANIM-Community nach Portugal. Von 2021 - 2023 spielte das afghanische Harmonium im ANIM Ensemble für traditionelle Musik und leitete das ANIM Nahid-Ensembles.
Bilal Asify setzt sich weiterhin künstlerisch musikalisch, musikpädagogisch und als Musikaktivist für die Erhaltung der afghanischen Musik und Kultur ein, damit ihre Schönheit nicht in Vergessenheit gerät. Aktuell lebt er in Deutschland.
Ramiz Safar wurde 2003 in eine musikalische Familie in Kabul hineingeboren, in der sein Vater, ein professioneller Sänger und Instrumentalist und auch seine beiden Brüder musizierten. Er lernte zunächst die Grundlagen traditioneller afghanischer Musik bei seinem Vater und entwickelte schnell ein außergewöhnliches Talent als Rubabspieler. 2014 begann er eine musikalische Ausbildung am Afghanistan National Institute of Music ANIM, um sich auf das Rubabspiel zu spezilisieren. Als die Taliban 2021 in Afghanistan wieder die Macht übernahmen, wurde das ANIM geschlossen und Ramiz Safar wurde mit ANIM nach Portugal evakuiert. Zur Zeit lebt er in Braga in Nord-Portugal, wo er nun seine musikalische Ausbildung mit ANIM fortsetzt. Als Teil des ANIM Ensembles konnte er 2022 viele wichtige musikalische Erfahrungen sammeln und international auf kleinen und großen Bühnen stehen, zuletzt in Frankreich, den Niederlanden, in Belgien sowie in der Hamburger Elbphilharmonie beim Sufi-Festival 2022.
Mathieu Clavel wurde 1993 in Genf/ Schweiz geboren. Mit Leidenschaft für die traditionelle Musik der Seidenstraße begann er 2015 als Schüler des afghanischen Rubab-Meisters Ustad Daud Khan Sadozai (Erbe von Ustad Mohammad Omar, dem „Sultan des Rubab“, und von Ustad Amjad Ali Khan, einem der bedeutendsten Musiker Nordindiens). Er spielt neben der afghanischen Rubab auch Dilruba und andere afghanische Lauten.
Als Musiker erforscht er das Repertoire und die historische Aufführungspraxis der teilweise vergessenen afghanischen Kunstmusik und des Gharana Stils. Er tritt regelmässig mit Ustad Daud Khan Sadozai als Begleitmusiker auf. Von ihm erhielt er 2021 die „ejaza“ (Erlaubnis und Segen), um das erhaltene Wissen weiterzugeben und so die Traditionsline fortzusetzen. Heute arbeitet er u.a. als Dozent für afghanische Musik an den Ateliers d'ethnomusicologie (ADEM) in Genf/ Schweiz.
Gleichzeitig ist er bestrebt, zur Bewahrung des afghanischen Musikerbes beizutragen, indem er alte afghanische Instrumente restauriert.
Zudem hat Mathieu einen Master of Science in Digital Humanities der Technischen Hochschule Lausanne/ Schweiz. Seine Forschungen dort liegen schwerpunktmässig auf der Rolle digitaler Werkzeuge bei der Bewahrung traditioneller Musik. Zudem hat er einen BA in Philosophie.
Seit mehreren Jahren organisiert er Konzerte iranischer und afghanischer Musik im In- und Ausland und arbeitet als Reiseleiter für Musikreisen in Iran und anderen Ländern des Mittleren Ostens.
Er wurde im Jahr 2000 in der nordostafghanischen Provinz Baghlan geboren, die an den Ausläufern des Pamir Gebirges liegt und bekannt ist als Ort des zoroastrischen Feuertempels Surkh Kotal, der von Zarathustra gestifteten Religion, die ursprünglich große Verbreitung im gesamten persischen Kulturkreis hatte. Er wanderte bereits als Jugendlicher nach Portugal aus, um sich als Sänger Gehör zu verschaffen, wozu er in Afghanistan keine Möglichkeiten hatte. Er gehört heute zu den besten Sängern des Pamir Sufi Ensembles, das sich im Ismaili-Zentrum Lissabon in Portugal unter Leitung von Professor Ustad Mohammad Murad Sarkhosh zusammengefunden hat und zu dem auch weitere exilierte afghanische Musiker*innen des ANIM gehören. Obaidulla Mirza trat dem Ensemble im Januar 2022 als Solist für Qawwali und Sufi Gesang aus Badakhshan bei. Obaidulla Mirza trat u.a. in Europa beim Sufi Festival in der Elbphilharmonie Hamburg 2022 auf.
Er wurde 2009 in der nordostafghanischen Provinz Badakhshan im Distrikt Shoghnan in eine Musikerfamile geboren. Er war einer der besten Rubab-Schüler des Afghanistan National Institute of Music ANIM bis zur Evakuierung 2021. Er begann bereits als Kind mit seiner Familie zu musizieren. Zunächst spielt er Daf mit seinem Vater Ustad Murad Sarkhosh, dann ab 2017 Blöckflöte an der Musikschule des ANIM bevor er sich entschied ab 2018 Rubab zu lernen. 2021 kam er mt seine Familie nach Portugal, wohin diese mit dem ANIM evakuiert wurde. Aktuell ist er aktiv in verschiedenen Ensembles und Programmen des ANIM in Portugal. Murtaza Sarkhosh trat u.a. in Europa beim Sufi Festival in der Elbphilharmonie Hamburg 2022 auf.
Er wurde 2008 in der nordostafghanischen Provinz Badakhshan geboren. 2016 wurde er in die Musikschule des Afghanistan National Institute of Music ANIM aufgenommen und beginnt Rubab zu lernen. Schnell zeigt sich sein Talent, sodass er zum besten Rubab-Student des ANIM seiner Altergruppe wird. Als die Taliban 2021 in Afghanistan wieder die Macht übernahmen, wurde das ANIM geschlossen und Karamat Akseer mit ANIM nach Portugal evakuiert. Heute lebt er dort in der Familie von Ustad Murad Sarkhosh und ist aktuell dort aktiv in verschiedenen Ensembles und Programmen des ANIM. Karamat Akseer trat u.a. in Europa beim Sufi Festival in der Elbphilharmonie Hamburg 2022 auf.
Larry Porter ist ein Kenner der Musik des Ostens und des Westens. Als Rubab-Spieler wurde er von der in den USA ansässigen afghanischen Zeitschrift Lemar-Aftaab als '...zweifellos einer der Besten seiner Generation' bezeichnet. Er begann im Alter von sechs Jahren, Klavierunterricht zu nehmen. Er studierte u.a. an der Eastman School of Music und am Berklee College of Music. Seitdem hat er in New York City, München, Barcelona und Berlin gelebt und gearbeitet, wo er derzeit lebt. Seine Kompositionen, Interpretationen und Improvisationen stellen mehrdimensionale, visionäre Klanglandschaften dar, die die Tiefe und Breite der Emotionen vermitteln, die die menschliche Erfahrung umfassen. Er ist an Projekten beteiligt, in denen er Aspekte westliche Musikformen mit afghanischer, zentralasiatischer und indischer Musik verbindet. Er hat zahlreiche Platten als Begleitmusiker und unter seinem eigenen Namen aufgenommen und ist auch ein versierter Lyriker, der seine ausdrucksstarken Kompositionen mit angemessenen, gefühlvollen Worten ausstattet.
Bei seiner Ankunft in Afghanistan während seiner Asienreise 1976 war Larry von der Musik eines Landes fasziniert, 'in dem die Musik die Seele der Menschen widerspiegelt'. Besonders fasziniert war er von der afghanischen Rubab mit ihrem sanften Klang und ihrer kontrastreichen perkussiven Qualität. Während seines Aufenthalts in Afghanistan war Larry Porter Schüler von Ustad Mohammed Omar, der als der größte Rubab-Meister seiner Zeit und als führender Vertreter des klassischen afghanischen Stils anerkannt ist. Im Laufe der Jahre hat Porter einen einzigartigen Stil entwickelt, der Volksmusiktraditionen mit Elementen des klassischen afghanischen und indischen Improvisationsstils verbindet. Sein Repertoire umfasst afghanische Volkslieder, Hindi-Filmmelodien, pakistanische Ghazals, klassische afghanische und indische Kompositionen sowie im afghanischen Stil komponierte Originalstücke.
1999 entstand die hochgelobte CD 'The Magical Rebab of Larry Porter' mit Franc Menusan an der Tabla. und 2007/ 2008 Musik für zwei Dokumentarfilme, '16 Days in Afghanistan' von Amwar Hajher und 'Afghanistan's Opium Trail' von Mehran Bozorgnia.
Er wurde in eine afghanische Musikerfamilie in der Schweiz geboren. Schon in jungen Jahren seiner Kindheit begleitete er als Tabla-Wunderkind indische und afghanische Meister auf renommierten Bühnen der Schweiz. Nachdem er sowohl in Indien als auch bei afghanischen Lehrern studiert hatte, beherrscht er sowohl die afghanischen volksmusikalische Stile als auch die feinsten Feinheiten der klassischen Tabla.
Er wurde in Herat in Afghanistan geboren und wuchs im Iran auf, bevor er in die Schweiz kam. Er ist ein Meisterschüler von Ustad Daud Khan, von dem er das Rubab-Spiel gelernt hat. Er spiel auch Herati Dutar und singt. Mit seinem Ensemble Hamava tritt er regelmäßig in der Schweiz auf.
Er wurde am ANIM Afghanistan National Institut of Music in Kabul als Gitarrist ausgebildet.
2011 - 2013 Auftritte mit Afghanistan's Hard Rock / Heavy Metal Band 'White Page' mit Mitgliedern des Afghanistan National Institute of Music.
2013 Tournee in den USA mit dem ANIM Afghan Youth Orchestra als Gitarrist und Gastauftritt mit dem Maryland Classic Youth Orchestra in Strathmore in North Bethesda/ USA.
2015 Auftritt mit SAMA Rock Band im Französischen Kulturzentrum in Kabul.
Fortsetzung der musikalischen Aktivitäten in Europa:
2016 Auftritt als Solo Gitarrist mit der „Sinfonietta Regio“ Aachen mit zwei afghanischen Stücken.
2018 Künstler-Residenz an der Musikschule Espoo/ Finnland
2019 Auftritt als Solo Gitarrist beim Fest in Simpelveld/ Niederlande.
2020 Teilnehmer der TOL Akademie des DOMID und Auftritt im Festival 'Mittelmeer am Rhein' in Köln
Sie war Resident-DJane der Zembîl-Reihe in Berlin und legt regelmäßig auf der Tasty Party vom SchwuZ und bei der Gayhane im SO 36 auf. Mit ihrem traditionell verankerten und pankulturellen „Best Berlinistan Garam Masala Sound“ hat sie die ersten afghanischen Surfmeisterschaften 2015 in Portugal musikalisch begleitet. Als erste Deutsch-Afghanische DJane ist sie mit ihrem weitreichendem Musikspektrum aus SWANA und South Asian Dance Beats eine Pionierin in der Berliner Clubszene. Wie der Name „Masta“ bereits anklingen lässt, versetzt sie mit ihren Klängen das Publikum in ein euphorisches Tanzfieber.
Taman Noor wurde 1975 in Kabul geboren. Seine Familie musste 1979 aufgrund der sich anbahnenden Invasion durch die UdSSR Afghanistan verlassen. Zur neuen Heimat wurde Bremerhaven in Norddeutschland. Während er Kulturwissenschaften und Anglistik in Bremen studierte, organisierte er diverse meist kleinere Parties. Manche waren groß genug, um fruchtbare Kontakte nach Hamburg und Berlin zu etablieren, zum Beispiel zu den Gebrüdern Teichmann, die er 2011 bei einem mehrtägigen Projekt des Goethe-Institut nach Kabul begleitete. Dadurch veränderte sich sein Blickwinkel auf die Geschichte des Landes seit der Mitte der 70er-Jahre.
Der Hedonismus wurde für ihn zunehmend zweitrangig, die interkulturelle Kommunikation mit allen verfügbaren Mitteln immer wichtiger - gerne auch mit Party im Anschluss. Das führte er seit 2010 in Berlin weiter, unter anderem durch Afghanistan-Abende im ehemaligen Kater Holzig, als Mitglied der internationalen Veranstalter-Gruppe Border Movement und als DJ bei deutsch-afghanischen Kultur-Events.
Interview mit DJ Taman Noor von Refuge Worldwide radio auf MixCloud
Farhot (bürgerlich: Farhad Samadzada) wurde 1982 oder 1983 in Afghanistan geboren und kam als Kind mit seinen Eltern nach Deutschland. Er ist Musikproduzent für Pop- und Rapmusik. Sein erstes eigenes Tonstudio baute er einst im elterlichen Keller in Hamburg-Neuwiedenthal. Inzwischen hat er als Produzent für unzählige Stars wie Selah Sue, Rita Ora, Talib Kweli, Nneka oder Haftbefehl gearbeitet und gehört seit vielen Jahren zu den großen Namen im Pop- und Hip-Hop-Business.
Er gründete in Hamburg sein Label »Kabul Fire Records« und veröffentlichte mit »Kabul Fire Vol. 1 & 2« zwei Alben, für die er Collagen aus traditioneller afghanischer Musik und Hip-Hop zusammenstellte.
Positive Vibes statt negativer Schlagzeilen - Portrait von Farhot in:
From Tradition To Television - Diverse Perspectives on Afghan Music, ed. by Peter Lell, 2021 Download here
2022 - 2024 wurde er als einer von 10 jungen Musikschaffenden ausgewählt, um am EMC Fellowship Program teilzunehmen, das ihnen die Möglichkeit gibt, ihre Karriere zu internationalisieren und sich beruflich weiterzuentwickeln. Die EMC Fellows sind weltoffene Menschen, motiviert zu kulturpolitischen Diskussionen und den Werten musikalischer Vielfalt und den Idealen der Fünf Musikrechte verpflichtet.
Sayed Jamal (geb. 1992) ist Pianist, Komponist und Musik-Aktivist. Seine Jugend verbrachte er in Isfahan/ Iran, wo seine Familie seit dem Sturz der afghanischen Regierung 1978 und dem Einmarsch sowjetischer Truppen lebte. Es war sein Vater, der selbst ein passionierter Amateurmusiker war und in Sayed Jamal das Interesse für Musik weckte. Er brachte ihm die ersten Grundlagen der afghanischen Musik bei. Bei Faramarz Ansari lernte er eine Zeit Grundlagen der persischen Musik und hatte mit 10 Jahren seinen ersten öffentlichen Auftritt. In dieser Zeit erlaubte es die iranische Regierung nicht, dass afghanische Einwanderer eine Musikausbildung erhielten oder gar eine Musikschule besuchen durften, sodass sein Vater ihm privat Klavierunterricht beim Pianisten und Komponisten Mehdi Shafiei ermöglichte. Mehdi Shafiei ist in Iran ein bekannter und respektierte Musiker, der die weitere musikalische Entwicklung un das Leben von Sayed bis heute stark beeinflusst hat. Er führte ihn in verschiedene Musikaktivitäten heran und gab ihm die Möglichkeit als Pianist in seinem Persischen Orchester mitzuwirken. Und er gab Jamal das Vermächnis mit: „Ich werde kein Geld von dir für deine Ausbildung nehmen. Auch Du sollst so in Zukunft handeln, um mit dieser menschlichen Haltung Musik, Frieden und Möglichkeiten für alle geschaffen werden.' Zusätzlich hat er auch mit dem rennomierten Music Producer, Arrangeur und Filmmusik-Komponisten Arman Manshaee erste Grundlagen in ektronischer Musik und Tontechnik in Isfahan gelernt und im Sepahan Studio gearbeitet.
Als 2015 die politische Situation für afghanische Einwanderer in Iran immer schwieriger wurde, entschied sich die Familie nach Kabul zu übersiedeln. Auf Grund seiner über 10-jährigen guten Musikausbildung bestand Sayed sofort die Aufnahmeprüfung für das Afghanistan National Institute of Music ANIM in Kabul und konnte dort ab 2015 Musik studieren. Am ANIM hat er neben dem Klavierstudium auch die Grundlagen des Dirigieren und Sitar gelernt. Zu seinen Lehrern gehörten u.a. Abhishek Adhikary (Sitar- und Sarod-Fakultät am ANIM, Absolvent der Rabindra Bharati University/ Indien) und Dr. Murchana Adhikary Barthakur (Sitar- und Sarod-Fakultät am ANIM , Absolventin der Rabindra Bharati University / Indien mit Promotion in Musik an der I.K.S.V.V Indira Kala Sangeet University in Khairagarh - Chhattisgarh/ Indien).
Noch während seines Studium arbeitete er in Kabul als Musiklehrer an privaten Musikschulen.
Im Zeitraum 2017 – 2020 trat er bei zahlreichen Konzerten in der American University in Kabul auf. 2018 und 2019 nahm er als Pianist und Dirigent an den Jahrgangs-Abschluss-Konzerten des ANIM teil. 2019 wirkte er als Arrangeur und Pianist bei ANIM Konzert zum 100. Jahrestag der Unabhängigkeit Afghanistans in Kabul mit. 2019 gründete er in Kabul die Organisation Azhang, die mit Kindern musikalisch arbeitete und deren Kinder- und Jugendorchester er dirigierte. 2020 wirkte er als Dirigent, Arrangeur und Komponist bei einem Projekt zum “Tag der usbekischen Sprache” in Kabul mit.
Als die Taliban 2021 in Afghanistan wieder die Macht übernahmen, wurde das ANIM geschlossen und Sayed wurde mit ANIM nach Portugal evakuiert. Er lebt aktuell in Deutschland.
Der Wiener Verein Roots Revival zur Förderung des musikalischen Erbes unter der Leitung des Musikers und Musikethnologen Mehdi Aminian und der Linguistin Ioana Aminian hat sich zum Ziel gesetzt, aktuelles Musikschaffen mit historischem Musikerbe zu verbinden. 2023 feierte das in Wien ansässige Roots Revival Ensemble die lebendige Musik und kulturelle Vielfalt Afghanistans. Das experimentelle Projekt, das Tradition und Innovation verbindet, hat afghanische Gastmusiker nach Wien eingeladen, um einzigartige Interpretationen von von ausgewählten afghanischen Musikstilen zu entwickeln. Ein Höhepunkt war die Kooperation zu Musik aus Badakhshan. Die Musik der Region Badakhshan in Afghanistan weist ein einzigartiges Repertoire auf, das sich von anderen Regionen Afghanistans und anderen zentralasiatischen Musikstilen unterscheidet. Es umfasst spirituelle Lieder, die Madah, eine religiöse Darbietung in Form gesungener Lobpreisungen der Sufi-Dichtung, die oft stundenlang dauert und Bazmi, Volkslieder, die auf mündlichen Überlieferungen basieren. Charakteristisch für die Badakhshan-Musik ist die Verwendung einer einzigartigen Tonleiter und verschiedener Rhythmen (Benze, Rastau, Rahpai, Petrajag). Lieder wie Spek Bazai, Bapirak Bazai, Chamcha Dance, Dergilak, Flak-Khani, Lehlik, Madah-Khani, Shah Mubarak und Ser Tarashan sind typisch für die Region. Der Gesang zeichnet sich durch einen klaren, rauchigen und nasal klingenden Ton aus, der in Genres wie den Falak Sober-Klageliedern eine wichtige Rolle spielt. Sie werden entweder a cappella mit freien Rhythmen oder mit Instrumenten im regelmäßigen Takt vorgetragen. Zu den traditionellen Instrumenten der Badakhshan-Musik gehören die Ghijak-Spiessgeige, die Daf Rahmentrommel, die Ney Rohrflöte sowie lokale Variationen von Rubab und Tanbur.
Roots Revival Ensemble & Badakhshan
Live at Odeon Theater in Wien 14. Dezember 2023
Helene Glüxam – Kontrabass
Haider Khan – Tabla, Harmonium, Gesang
David Six – Piano
Mehdi Aminian – Ney, Setar, Gesang
Gastmusiker aus Badakhshan:
Dawood Pazhman - Solo Gesang, Qashqarcha Rubab, Harmonium
Murad Sarkhosh - Gesang, Ghijak, Afghan. Rubab, Perkussion
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Die Musiker*innen des „Afghanistan National Institute of Music“ (ANIM) in Kabul konnten nach der Machtübernahme der Taliban im August 2021 nach Portugal evakuiert werden. Dort wird nun das ANIM im Exil aufgebaut, um die grossen Musiktraditionen Afghanistans weiterzuführen und auch an eine jüngeren Generation von Musiker*innen weiterzugeben.
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Das ANIM Ensemble für traditionelle Musik unternimmt nun von Portugal aus Reisen zu internationalen Gastspielen und Tourneen mit einem Programm klassischer Ragas aus der Blütezeit afghanischer Musikkultur, Sufi Musik aus Badakhshan sowie einen grossen Schatz an Stücken aus der oralen Folktradition der verschiedenen Regionen am Hindukush.
Das, was wir heute als afghanische Kunstmusik bezeichnen, ist mit seinen melodischen Skalen sehr nahe an der klassischen nordindischen Musik. Sie wurde vor allem im 19. Jahrhundert und später am Hof des afghanischen Königs gepflegt, der zahlreiche Musiker aus Britisch-Indien nach Kabul holte. Auch Musiker aus Kabul studierten bei Meistern in Indien und Pakistan. Es gab einen regen musikalischen Austausch in der gesamten Region. Instrumente wie die indische Kesseltrommel Tabla fanden Eingang in die afghanische Musik, und die afghanische Rubab wurde in Indien zur Sarod modifiziert. Die Stücke lassen sich im Wesentlichen in drei Gattungen einteilen: einfache instrumentale Stücke vor allem gespielt mit Rubab und Tabla, instrumentale Stücke in vier Teilen und lange instrumentale Suiten.
Daneben gibt es eine große Vielfalt volksmusikalische Lieder und Tänze aus allen Regionen des Landes, die zumeist in den Rhythmen Geda (4/4), Dadra (6/8) und Mogholi (7/8) gespielt werden.
Hintergrund zur Musikgeschichte Afghanistans: Download Info
Ustad Murad Sarkhosh - Ghichak, Gesang, künstlerische Leitung
Huma Rahimi - Sitar
Ramiz Safar - Afghanische Rubab
Ustad Bilal Asify - Harmonium
Ustad Ibrahim Ibrahimi - Tabla