Datum: 14.09.2021
Ort: Alte Feuerwache Köln
Zeit: 10.00h - 13.00h
Die Oud ist im gesamten Nahen und Mittleren Osten weit verbreitet. Ihre Ursprünge und die Anfänge ihrer Geschichte bewegen sich zwischen Mythos und Realität. Ihr Name kommt vom arabischen Al Oud (العود), was 'Holz' oder 'flexibler Stock' bedeutet. In ihrer jetzigen Form erscheint sie in ikonografischen und literarischen Quellen aus der Spätantike. Sie ist sowohl ein Melodieinstrument als auch ein hervorragendes Improvisationsinstrument. Im griechischen Musikerbe wurde das Instrument zunächst unter dem Namen Gitarre, später dann als Laute bekannt, bis sich schließlich der hellenisierte Namen Outi etablierte.
Einige der Themen, mit denen sich die Kursteilnehmer*innen beschäftigen werden, sind neben den Grundprinzipien der Spieltechnik bei der Ausführung, die Kunst der Improvisation (Taqsim), das Einstudieren schneller virtuoser sowie langsamer melodischer (melismatischer) Stücke) sowie die Auseinandersetzung mit bekannten Instrumentalstücken aus der traditionellen griechischen Musik, wobei ein besonderes Augenmerk auf das Repertoire gelegt wird, das mit der Oud verbunden ist.
Kyriakos Kalaitzidis, Komponist, Oud-Spieler, Mitbegründer und künstlerischer Leiter des Ensembles En Chordais, ist einer der angesehensten Musiker und Musikwissenschaftler auf dem Gebiet der modalen weltlichen Musik der postbyzantinischen Ära und des Mittelmeerraumes.
Er gibt Vorlesungen und Meisterkurse an bedeutenden Institutionen wie der Princeton University, der Université de Strasbourg, dem Istanbul State Conservatory, der Turin University und dem Holly Cross College (Boston). Von 2002 bis 2005 hat er als künstlerischer Leiter des Projekts 'MediMuses' über das musikalische Kulturerbe des Mittelmeers geforscht. 2012 veröffentlichte das Orient-Institut Istanbul seine Doktorarbeit 'Postbyzantinische Musikmanuskripte als Quelle orientalischer weltlicher Musik'. Seit 2020 ist er Associated Professor für Musikwissenschaft an der Universität von Ioannia.
Mit seinem Ensemble En Chordais und als Solist hat er auf großen Festivals und in renommierten Konzerthäusern mehr als 2000 Konzerte in mehr als 45 Ländern gegeben. Darunter sind das Sydney Opera House, die Salle Pleyel (Paris), das Lincoln Centre (New York), das Metropolitan Museum of Art (New York), das Melbourne Recital Centre, die Bibliotheca Alexandrina und San Marco (Venedig), das Festival Les Suds (Arles), das Festival des Musiques Sacrées du Monde (Marokko) und viele andere. Überdies arbeitet er als Komponist und Performer für Bühne und Film. Für seine Instrumentalwerke hat er begeisterte Kritiken erhalten. Seine Diskographie umfasst vier eigene Alben sowie zahlreiche Produktionen anderer Künstler, an denen er teilgenommen hat.